Badische Para-Athleten beim Welt-Cup in Planica erfolgreich

Dass mit ihm zu rechnen ist, deutete Nico Messinger bereits im Skating-Langlauf über die Kurzdistanz an, als er Siebter wurde und noch Luft nach oben sah. Er lag richtig mit seiner Einschätzung. Schon die drittbeste Zeit im Prolog bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung war ein Ausrufezeichen. Im Halbfinale und Finale ließen der 26-Jährige und sein Guide Robin Wunderle keinen Deut nach und hielten im Endlauf Nikolai Polukhin (Russland) und Piotr Garbowski (Polen) im Zaum.

„Das waren drei echt gute Läufe. Und es war die richtige Entscheidung, mit Doppelstock durchzuschieben“, sagte Messinger, dessen Leistung auch der Bundestrainer „absolut stark“ fand. „Nico hat bis zum Schluss durchgezogen und eine echt gute Qualität gezeigt“, sagte Ralf Rombach, der sich über vier weitere Final-Teilnahmen seiner Athleten freuen durfte. Vivian Hösch wurde bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung mit ihrem Guide Alexander Wilde Vierte, ebenso wie Merle Menje (StTV Singen) bei den Frauen sitzend. „Die Bedingungen waren sehr schwierig, weil der Schnee so tief war“, berichtete die 16-jährige Gottmadingerin Menje. Ihre Teamkollegin aus Freiburg zog sich bei ihrem Sturz sogar Schürfwunden am linken Ellenbogen und Knie zu – ohne sich dadurch aus dem Konzept bringen zu lassen. „Es ist alles in Ordnung. Es tat zwar ein bisschen weh, aber ich konnte mich trotzdem gut die Berge hochkämpfen“, sagte die 29-Jährige und ergänzte. „Es hat heute echt Spaß gemacht.“

Biathlon Mitteldistanz

Martin Fleig präsentierte sich beim Para Biathlon-Weltcup über 10 km treffsicher und laufstark. Er rang im Ziel nach Atem. Das war nicht verwunderlich, hatte sich der 31-Jährige doch in den 27:59.9 Minuten zuvor wahrlich verausgabt. „Ich bin ans Limit und kurzfristig darüber hinaus gegangen“, berichtete der Gundelfinger, als er wieder sprechen konnte. Der Lohn für seine Grenzerfahrung: Im ersten Para Biathlon-Weltcup-Rennen des Jahres lief er hinter Ivan Golubkov (27:30,2 Minuten) und vor Taras Rad aus der Ukraine (28:40,8 Minuten) auf Platz zwei. Ausschlaggebend dafür war auch, dass Fleig am Schießstand als einziger Starter in der Konkurrenz der Männer sitzend viermal fehlerlos blieb, obwohl er auffällig schnell schoss. Dabei ging er beim Umgang mit dem Gewehr noch weniger ins Risiko wie ursprünglich geplant. „Es war gut, dass er keinen Kontrollverlust provoziert hat“, sagte der Bundestrainer Ralf Rombach.

Beste Deutsche war die 17-jährige Leonie Walter (SC St. Peter) auf Rang vier, elf Sekunden hinter der Ukrainerin Oksana Shyshkova. „Läuferisch war das eine Spitzenleistung“, urteilte Rombach, vier Fehler am Schießstand und somit vier Strafrunden verhinderten ein noch besseres Ergebnis. „Wir hatten das Pech, dass wir beim letzten Schießen an einen Stand gekommen sind, an dem der Ton etwas anders war als an denen zuvor. Die zwei Fehler dort haben uns Platz drei gekostet“, berichtete Walters Guide Pirmin Strecker.

Quelle: Nordic Para Ski Team (05. und 07.03.2021) - teilweise geändert durch BBS Baden

ZDF Sport - Filmbeitrag vom 07.03.2021

Ausschnitte des Weltcups hat "ZDF Sport" in einem kurzen Filmbeitrag veröffentlicht ("Martin Fleig beim Weltcup-Auftakt Zweiter; Para-Biathlon | Weltcup in Planica"). Quelle: ZDF Sport – von Henrik Diekert, 07.03.2021

Vom 15.-27. März steht der nächste Weltcup im finnischen Vuokatti auf dem Programm.
Wir wünschen allen Athletinnen und Athleten viel Erfolg!

Zurück