BBS-Jubiläumsveranstaltung begeistert Jung und Alt: ein Wochenende voller Sport, Emotionen und gelebter Inklusion

Der Badische Behinderten- und Rehabilitationssportverband e. V. (BBS) feierte sein 75-jähriges Bestehen mit einem inklusiven Sportwochenende der Extraklasse – und wurde mit durchweg positiven Rückmeldungen und strahlenden Gesichtern belohnt. Unter dem Motto „Behindertensport LIVE erleben“ hatte der Verband die barrierefreie Sportschule Baden-Baden Steinbach für ein ganzes Wochenende gebucht und öffnete am 12. und 13. Juli die Tore: zwei Tage lang stand die Vielfalt des Behindertensports im Mittelpunkt – mit einem bunten Mix aus Mitmachaktionen, sportlichen Wettkämpfen und gelebter Inklusion. Ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren – Menschen mit und ohne Behinderung fanden gleichermaßen ihren Platz in einem rundum gelungenen Programm.

Das betonte auch BBS-Präsidentin Prof. Dr. Anja Hirschmüller, die in ihrer Ansprache am Samstagabend davon sprach, dass sich der BBS nicht nur für die Förderung des Sports für Menschen mit Behinderung einsetzt, sondern diesen gleichzeitig auch sichtbar machen möchte, um zu sensibilisieren und Inklusion im Sport weiter voranzutreiben. Dieses Wochenende war das beste Beispiel, wie es gelingen kann und wurde zu 100% erreicht!  

Am Samstag nutzten zahlreiche Besucherinnen und Besucher mit und ohne Behinderung die Gelegenheit, verschiedene Sportarten hautnah zu erleben und selbst aktiv zu werden – darunter Para Tischtennis, Sitzvolleyball, Powerchair Hockey (im E-Rollstuhl), Rollstuhlbasketball und ein Perspektivwechsel-Parcours zum Thema Blindheit und Sehbehinderung mit einer Blinden-Biathlon-Schießanlage.

Die Möglichkeit, das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit und ohne Behinderung zu erwerben, wurde ebenfalls genutzt: acht motivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 6 und 18 Jahren stellten sich der Herausforderung und legten am Vormittag das Sportabzeichen zunächst im angrenzenden Steinbacher Freibad (Schwimmnachweis) und im Anschluss im Stadion der Sportschule erfolgreich ab. Auch die Kinder-Rallye, die Kinder und Familien über das ganze Gelände und zu allen Sportstätten und Angeboten führte, fand großen Anklang.

Ein besonderer Höhepunkt war das „Laufen für den guten Zweck“: mit jeder gelaufenen Runde sammelten die Teilnehmenden Spenden zur Finanzierung neuer Sportrollstühle für die SRH Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd. Über 1200 Runden kamen am Ende zusammen, sodass zwei neue Sportrollstühle an das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung übergeben werden konnten.

Über das gesamte Wocheneden lieferten sich beim internationalen hochkarätig besetzen Rollstuhlhandball-Turnier sechs Mannschaften aus ganz Europa spannende Spiele. Teams aus Norwegen (Elverum und Oslo), Frankreich (Sélestat und Canteleu), den Niederlanden (Vaassen) und der BSG Offenburg, machten das Turnier bereits im Vorfeld zum bisher größten internationalen Rollstuhlhandballwettkampf in Deutschland überhaupt. Samstags wurden zunächst die Vorrunden- und Halbfinalspiele sowie das Spiel um Platz 5 ausgetragen, das am Ende Lokalmatador, die BSG Offenburg, gegen Nordtsrand IF Oslo aus Norwegen gewann. Am Sonntagvormittag wurden die Finale um Platz 3 und Platz 1 ausgespielt. In zwei spannenden und hochklassigen Begegnungen zeigten die europäischen Top-Teams ihr ganzes Können. Im Endspiel setzte sich das Team HBC Canteleu aus Frankreich gegen den CVO Vassen aus den Niederlanden durch. Platz 3 ging an den elsässischen Vertreter Sélestat.

Lob von allen Seiten gab es für den BBS für die reibungslose Organisation und wunderbare Atmosphäre: „Die Rückmeldungen der teilnehmenden Mannschaften und der Besucherinnen und Besucher waren ausnahmslos positiv und teilweise fast schon euphorisch. Nicht nur einmal bekamen wir die Frage nach einer Neuauflage der Veranstaltung im nächsten Jahr gestellt.“, so BBS-Geschäftsführer Michael Eisele.

Auch das Fußballturnier für Menschen mit geistiger Behinderung sorgte am Samstagvormittag auf dem Rasenplatz mit mitreißenden Spielen für Begeisterung. In einem packenden 9-Meter-Schießen (Kleinfeld) sicherten sich die „Unzähmbaren Löwen“ des FV Muggensturm den Turniersieg und machten den Platz kurzzeitig zur Tanzfläche.

Den Abschluss des Wochenendes bildete das Walking Football-Turnier am Sonntagmittag und sorgte für einen sportlichen und zugleich geselligen Ausklang. Die südbadischen Mannschaften aus Breisach, Heimbach, Sandweier und Rotenfels waren der Einladung des BBS gefolgt, um eine weitere inklusive Form des Fußballs zu präsentieren – am Ende durfte sich der FV Bad Rotenfels über den Turniersieg freuen.

Christian Reinschmidt, Leiter der Sportschule, sprach anerkennende Worte gegenüber dem BBS aus: „Eine Sportschule für alle, das war unser Ziel. Und ich kann heute sagen: Wir haben unser Ziel erreicht!“ Der BBS hat die Sportschule und deren Barrierefreiheit vollumfänglich ausgeschöpft, besser hätte man es nicht machen können. „Behindertensport LIVE erleben“ war mehr als nur eine Jubiläumsveranstaltung – es war ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion, sportliche Vielfalt und ein wertschätzendes Miteinander. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen und die ausgelassene Stimmung sprechen für sich: Der BBS hat mit diesem Festwochenende eindrucksvoll gezeigt, wie verbindend und inspirierend der Behindertensport sein kann.

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