Team Deutschland Paralympics für Tokio nominiert
Fünf BBS-Athletinnen und Athleten in Japan mit dabei. Das Warten hat ein Ende: 134 Athletinnen und Athleten des Deutschen Behindertensportverbandes machen sich in wenigen Wochen auf den Weg nach Tokio. Präsentiert wurden die Ergebnisse der Nominierungskommission 36 Tage vor der Eröffnungsfeier gerade eben bei einer digitalen Pressekonferenz im Ottobock-Hauptsitz im niedersächsischen Duderstadt. Diese machen sich erstmals als Team Deutschland Paralympics auf den Weg zu den Spielen und wollen vom 24. August bis 5. September in Japan für Furore sorgen. Für Tokio nominiert wurden auch fünf Athletinnen und Athleten des BBS:
- Yannis Fischer – Leichtathletik – Stadt-Turnverein Singen
- Nikolai Kornhass – Judo – Gundelfinger Turnerschaft
- Merle Menje – Leichtathletik – Stadt-Turnverein Singen
- Oliver Upmann – Judo – 1. Mannheimer Judoclub
- Juliane Wolf – Tischtennis – BSG Offenburg
Begleitet werden die 134 Athletinnen und Athleten von weiteren 119 Personen aus dem Funktionsteam, darunter auch BBS-Präsidentin Prof. Dr. Anja Hirschmüller als Leitende Teamärztin.
Insgesamt werden bei den verschobenen Paralympics in Tokio bis zu 4400 Sportlerinnen und Sportler aus rund 160 Nationen erwartet, die um Medaillen und Bestleistungen kämpfen. Mit Para Badminton und Para Taekwondo feiern zwei Sportarten paralympische Premiere. Das Team Deutschland Paralympics wird in 18 der 22 Sportarten am Start sein, darunter erstmals auch im Para Boccia.
Dr. Karl Quade, der bereits zum 13. Mal als Chef de Mission des deutschen Teams zu den Spielen reist, blickt gespannt auf die Paralympics in Tokio. „Wir haben trotz schwieriger Bedingungen durch die Corona-Pandemie, die Verschiebung der Spiele sowie die komplexe Qualifikation wieder eine schlagkräftige Mannschaft nominieren können. Natürlich werden wir völlig andere Spiele erleben mit vielen Einschränkungen und weniger Miteinander. Besonders fehlen wird sicherlich die Fröhlichkeit und Herzlichkeit im Paralympischen Dorf sowie die Atmosphäre in den Wettkampfstätten, die gerade die paralympischen Athletinnen und Athleten in dieser Form meist nur bei den Spielen erleben“, sagt Quade und fügt an: „Trotz allem werden wir vor Ort unglaubliche Leistungen sehen von bestens vorbereiteten Athletinnen und Athleten. Wir hoffen, dass auch unsere Sportlerinnen und Sportler auf den Punkt das persönliche Maximum abrufen und unsere Mannschaft ihren Platz unter den Top-Nationen des Para Sports festigen kann.“
Angeführt wird die 275-köpfige deutsche Delegation von DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. „Wir biegen auf die Zielgerade auf der Road to Tokyo ein. Fünf Jahre und damit ein weiteres Jahr haben die Athletinnen und Athleten auf dieses große Highlight verzichten müssen, fünf Jahre mussten wir auf diese besondere Strahlkraft des drittgrößten Sportevents der Welt warten. Wir hoffen, dass auch diese Spiele neues Feuer entfachen und der paralympischen Bewegung noch mehr Schwung verleihen. Denn trotz aller positiver Entwicklung ist die Aufmerksamkeit für den Para Sport längst keine Selbstverständlichkeit und wir müssen noch immer dafür kämpfen, dass unsere Athletinnen und Athleten die Wahrnehmung erhalten, die sie aufgrund ihrer Leistungen einfach verdienen – als Spitzensportler, Mutmacher und als Vorbilder für Menschen mit und ohne Behinderung“, betont Beucher. „Neben Gesundheit für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen wir uns, dass Olympia und Paralympics als besondere Spiele in Erinnerung bleiben. Und beim Rückblick statt eines Virus die sportlichen Leistungen dominieren. Wir gratulieren allen nominierten Athletinnen und Athleten und wünschen ihnen viel Erfolg, denken aber auch an diejenigen, die diesmal aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnehmen. Der Vorteil: Bis Paris 2024 sind es nur noch drei Jahre.“
Die Übersicht des gesamten Team Deutschland Paralympics für die Spiele in Tokio gibt es auf der DBS-Website, inklusive einiger Informationen und Fakten.
Text: DBS/BBS
Grafik: Ralf Kuckuck / DBS