Tischtennis: Hartmut Freund zum fünften Mal Deutscher Meister
Damit setzte sich der Zweikampf fort, den sich Freund und derSaarländer Thomas bereits seit Einführung der DeutschenMeisterschaften in der Startklasse 11 im Jahr 2011 liefern. Beidehaben nun jeweils fünf nationale Titel auf dem Konto und dominierenunangefochten die Konkurrenz: Thomas gewann bisher dreimal im Einzelund zweimal im Team, Freund zweimal im Einzel und dreimal im Team. Inder Weltrangliste ist Thomas an Position 35 und Freund auf Platz 24gelistet.
Der Sieg von Freund und Beck im Team-Wettkampf war dieÜberraschung des Turniers, da Beck im Vorjahr nur Platz 5 im Einzelbelegt hatte, wegen seines Kleinwuchses im Doppel besondersgehandicapt ist und beide erstmals zusammen spielten. IhreFinalgegner Tobias Thomas und Alexandros Kalpakidis hatten im VorjahrRang 1 und 3 im Einzel belegt. Freund und Beck verloren imTeam-Finale denn auch klar das Eingangsdoppel, doch in den Einzelnwendete sich das Blatt: Der Bietigheimer schlug seinenDauerkonkurrenten Tobias Thomas unerwartet eindeutig in 3:0 Sätzenund brachte diesem so die einzige Niederlage an diesem Wochenendebei. Dadurch stand es 1:1, sodass die Partie zwischen Beck, der alseinziger Finalist noch nicht international gespielt hat, undKalpakidis, der dem Nachwuchskader des Bundestrainers angehört, dieEntscheidung bringen musste. Dabei lieferte Beck einen tollen Fightund machte mit seinem Sieg den Meistertitel perfekt.
Im Einzel gelang Freund, der im Regelsport für den TTCBietigheim-Bissingen spielt, ein ungefährdeter Durchmarsch bis insFinale. Im Halbfinale ließ der 47-Jährige dem erst 16-jährigenCalwer Kalpakidis keine Chance. In einem dramatischen Endspiel gegenThomas stand Freund bereits kurz vor dem Double. Er lag bei2:1-Satzführung mit 9:8 im vierten Satz vorne, verlor aber noch9:11. Im Entscheidungssatz erhielt der Bietigheimer für seineFairness Szenenapplaus, als er beim Stand von 6:5 für Thomas denSchiedsrichter darauf aufmerksam machte, dass ein Kantenball desSaarländers die Platte touchiert hatte und daher für diesen zuwerten war. Danach riss bei Freund allerdings der Faden, sodassThomas am Ende mit 11:6 die Nase vorn hatte.
Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS),Friedhelm Julius Beucher, und Bundestrainer Volker Zieglerunterstrichen mit ihrer Präsenz in Wipperfürth die großeBedeutung, die sie den Titelkämpfen der Sportler mit einer geistigenoder einer Lernbehinderung beimessen. Die Deutsche Junioren-Meisterinim Speerwurf, Fabienne Schönig, nahm die Siegerehrung vor.
Bericht: Norbert Freund