Inklusionsoffensive im Kampfsportverein Budo-Kai Bühlertal
Der erste Vereinsbesuch der Inklusionsoffensive in die Sportvereine fand in Bühlertal statt. Die Karateka des Budo-Kai Bühlertal haben den BBS zum Vereinsbesuch in das Dojo geladen. Die Räumlichkeiten des Budo-Kai Bühlertal dienten früher als Tabakfabrik und sind in den Berg gebaut. Nur durch Treppen sind die verschiedenen Etagen erreichbar und damit alles andere als barrierefrei. Sport-Inklusionsmanagerin Kim Früh, die zur Herstellung von Barrierefreiheit berät, erkennt schnell: „Diese Vereinsräume sind so verschachtelt gebaut, dass der Zugang für Rollstuhlfahrer nur mit immensen Kosten herzustellen wäre.“
Deshalb haben sich die Karateka für das Inklusions-Starterpaket des BBS entschieden, welches am 17. Mai, also ganz aktuell, vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie vom Landessportverband Baden-Württemberg e. V. mit dem Nachhaltigkeitspreis 2018 ausgezeichnet wurde.
Kim Früh und Rolf Abel, der eine hochgradige Sehbehinderung hat, standen pünktlich um 20:00 Uhr auf der Matte und führten die knapp 20 Teilnehmer in das Thema „Inklusion im Sport“ ein. So gab Rolf Abel praktische Tipps aus dem Alltag: „Meine Schuhe stehen da vorne, wenn jemand diese woanders hinstellt, habe ich keine Chance mehr sie zu finden.“ Informationen zur präzisen Kommunikation mit Sehbehinderten sowie zur Anleitung von Übungen wurden von den anwesenden Karatetrainern dankbar angenommen.
Als Hilfsmittel für die Übungseinheit dient das vom BBS konzipierte „Inklusions-Starterpaket“ samt Klingelbällen, Simulations- und Dunkelbrillen sowie einem Übungs- und Spielekatalog. Die 4-fache Karateweltmeistern Britt Großmann hat die Trainingseinheit mit dem BBS initiiert und freut sich, dass das Inklusions-Starterpaket nun für die Dauer von vier Wochen im Verein verbleibt. Die Karateka haben somit die Möglichkeit, einzelne Übungen oder Spielformen in ihren regulären Trainingsablauf einfließen zu lassen. Schon in der Einführungsstunde haben sich alle Karateka auf den Perspektivwechsel eingelassen und anfängliche Unsicherheiten in den Bewegungsabläufen wurden schnell sicherer. Kim Früh erklärt: „Durch das Ausschalten der visuellen Fähigkeiten werden die Kinästhetik und die koordinativen Fähigkeiten trainiert und verbessert.“ Diese Trainingseinheit hat also für alle Teilnehmer neben den sozialen Aspekten auch einen zusätzlichen Trainingseffekt.
Wenn auch Sie Interesse an einem Vereinsbesuch der BBS Referenten haben, so bewerben Sie sich gerne unter 07221/3961815 oder inklusion@bbsbaden.de.